Zusammenfassung
Die tiefe versteckte Lage der Knochentumoren des Beckens läßt Schwellungen nur schwer
erkennen. Das Symptom Schmerz ist bei der relativen Häufigkeit der knorpeligen Knochentumoren
am Bekken ebenfalls unzuverlässig. Das röntgenologische Erscheinungsbild ist bei den
platten, schräg im Raum stehenden Knochen uncharakteristisch. So kommt es, daß die
Diagnose der Knochentumoren am Becken oft schwierig ist und verzögert gestellt wird.
Bei der stets erforderlichen Biopsie werden häufig Fehler durch unglückliche Zugänge
gemacht, wenn noch kein ausreichendes Konzept zur definitiven Therapie vorliegt. Die
proximal des Azetabulums liegenden Tumoren befinden sich eher in einem geschlossenen
Kompartiment und lassen sich daher gut resezieren, während distal des Hüftgelenkes
sowohl an Sitz- und Schambein wie auch am proximalen Femur die Tumoren rasch auf dem
Weg der großen Nerven- und Gefäßdurchtritte ihre Kompartimente verlassen, was ihre
Operabilität einschränkt. Eine exakte Analyse der Ausbreitung und dadurch bestimmten
Resektionsränder entscheidet darüber, ob es sinnvoll ist, statt einer Hemipelvektomie
Teile des Bekkens zu resezieren und die Extremität zu erhalten. Bei Metastasen, tumorähnlichen
Knochenerkrankungen und gutartigen Tumoren kommen prinzipiell intraläsionale Therapieformen
in Frage wie Kürettage oder Resektion mit oder ohne Tumorprothese. Die mitgeteilten
Hinweise stützen sich auf die Erfahrungen mit 80 persönlich durchgeführten Operationen
an Knochentumoren des Beckens.
Abstract
Classical signs of tumour developement are seldom observed with pelvic tumours: swelling
is recognized only late because of the deep, hidden localization; in addition many
pelvic tumours belong to the cartilage-dependent group, which grow slowly, producing
little if any pain. X-ray appearance is unusual because of the flat bones, which produce
different tumour reaction and are oblique in space. All those factors render diagnosis
of pelvic tumours difficult and often delayed. Not infrequently mistakes are seen
with the performance of biopsy, if the surgeon is not aware of the needs of definitive
therapy. Tumours proximal of the acetabulum are usually better contained, whereas
those of the pubic and ischial bones quickly gain access to the areolar tissues around
the throughways of arteries and nerves. A clear concept of the margin of resection
will decide whether amputation or resection can be performed preserving a useful extremity.
Secondary tumours and tumourlike lesions are the aim of intralesional curettage or
resection using tumour prosthesis if necessary and possible. The reported experience
has been gathered from the personal surgical performance for 80 tumours of the pelvic
region.